Das Memorandum des Forschungsbeirats zeigt auf, wie ein Innovationssystem in Zukunft gestaltet werden muss, das an bestehende Stärken anknüpft und gleichzeitig anwendungs- und grundlagenorientierte Forschung noch enger verknüpft.
Es wird daher ein Innovationssystem, das eine agile, interdisziplinäre, lernende und zugleich langfristige Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen, Ausbildungsstätten und Unternehmen aller technologischen Reifegrade ermöglicht, um auch zukünftig international Schritt zu halten.
Ziel ist es, durch den Technologie- und Wissenstransfer der Forschungseinrichtungen Innovationen zusammen mit Unternehmen schneller und erfolgreicher in den Markt zu bringen. Dabei sind die Grundsätze der Lehre und Forschung und deren Freiheit stets das oberste Gebot.
Die Trennung anwendungs- und grundlagenorientierter Forschung ist insbesondere in diesem Kontext obsolet. Ebenso reicht eine über viele Jahre vorgedachte und missionsorientierte Forschungsförderung alleine nicht mehr aus. Daher gilt es, sich eben jetzt Gedanken zu machen, wie ein Innovationssystem gestaltet werden muss, das an den bestehenden Stärken anknüpft. Zu diesen gehören die hohe Qualität und Effektivität deutscher Ingenieurwissenschaften,
die Grundlagen einer deutschen Sozialpartnerschaft, das System der beruflichen Bildung und vieles andere mehr. Gleichzeitig muss ein modernes Innovationssystem
es ermöglichen, grundlegende Erkenntnisse im Rhythmus weniger Wochen bis zur Anwendungsreife fortzuentwickeln und die Souveränität über Daten und geistiges Eigentum zu sichern. Somit besteht eine neue Dringlichkeit, das erfolgreiche deutsche Innovationssystem hinsichtlich Geschwindigkeit, Flexibilität, Agilität, Robustheit, Kooperation, Kulturänderung, Nutzenorientiertheit und neuer Arbeitsweisen weiterzuentwickeln, um auch zukünftig international Schritt zu halten.